Berufung für den Beruf… Die Erzählung vom Dornbusch öffnet den Raum. Dann einen Schritt über das Übliche hinausgehen. Zeit nehmen, Muße, verweilen, fühlen, beten, spüren. Kraft erleben und Trost – und die Erfahrungen miteinander teilen. Martina Patenge berichtet von Erfahrungen.

 

 

Heiliger Boden

Beitrag von Martina Patenge – Photo: KRiemer/pixabay.com

 

Das gemeinsame Studium verbindet sie. Ihre Lebens- und Berufserfahrung  als Gemeindereferentinnen teilen sie inzwischen mehr als 25 Jahre regelmäßig beim Konveniat.  Manchmal – wie bei diesem Treffen – holen sie sich dazu fachliche Unterstützung. Sie wollen „nicht müde werden“ in ihrem Dienst. Heute geht es um die Berufung für ihren Beruf.

Materialkoffer brauchen wir nicht. Die Bibel und eine Kerze reicht. „Moses am Dornbusch“ leitet uns. Bibelteilen geht leicht in einer  geübten Gruppe. Mit der Gefahr, dass das Wesentliche nur im Kopf bleibt, in den üblichen Stereotypen. Ja klar, heiliger Boden, Gottes Auftrag, der Gottesname…..

Deshalb empfehle ich einen weiteren Schritt. Für eine halbe Stunde zieht sich jede alleine in eine Ecke des sonnigen Gartens zurück. Noch einmal – aber jetzt alleine –  auf die Szene schauen. Auf Mose und wie er Gottes Stimme hört. Den heiligen Boden fühlen. Den Dornbusch betrachten, der nicht verbrennt. Den Gottesnamen erspüren. Wo ist mein Platz in dieser Szene? Sagt Gott etwas zu mir – und was löst das in mir aus? Den inneren Regungen lauschen. Zwiesprache halten mit Gott.

Danach teilen je zwei miteinander, was sie teilen möchten. Wieder zurück im Kreis nehme ich wahr: Tränenspuren, rosige Wangen, Leuchten in den Augen, Sammlung, Trauer, auch Glück. Wir schweigen eine Weile gemeinsam. Dann teilen die Frauen, was sie erlebt haben. Gemeinsam lauschen wir in den manchmal tastenden Worten auf Gottes Stimme. Das ist Energie pur. Und Trost. Und Freude an Gott.

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