Krisen sind ansteckend. Sie bringen Menschen geistig, emotional und spirituell in Krise. Gefühle von Ohnmacht und Überdruss stellen sich ein und blockieren das Leben. Es wird dunkel und wüst. Die geistliche Tradition hat für solche Zeiten einige hilfreiche Regeln entwickelt.

Trostlosigkeit

Text: Peter Hundertmark – Photo: _marion/pixabay.com

Krisen drücken auf das Gemüt. Die Krankenkassen versuchen seit Monaten Alarm zu schlagen, weil sich die psychischen Belastungen durch die Pandemie vervielfältigen. Betroffen sind Menschen jeden Alters – Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene… Betroffen von depressiven Verstimmungen, von Erschöpfung und Depression, sind auch Menschen, deren Leben und Biographie scheinbar keinen Anlass bietet. Dabei ist die Pandemie längst nicht die einzige Krise. Klimawandel, Kirchenkrise, Missbrauchskrise, Wirtschaftskrise, Krisenphänomene der Demokratie, krisenhafte Veränderungen der politischen Weltordnung… Wer es an sich heran lässt, kann selbst in Krise kommen. In den sozialen Medien wird gerade eine neue Wortschöpfung viel benutzt, um die eigene Verfassung zu beschreiben: „Ich bin mütend“. Es beschreibt diese Mischung aus Aggression und Erschöpfung, die viele an sich erleben. Hoffnungslosigkeit mischt sich hinein, Orientierungslosigkeit, Überdruss…

“Akedia”

Die geistliche Tradition kennt dieses Erleben schon lange und hat es für Krisen auf spirituellen Übungswegen ausführlich beschrieben. Wüstenväter des vierten Jahrhunderts – zum Beispiel Evagrius Ponticus und Johannes Cassian – nennen es „Akedia“: Trägheit und Überdruss. Ihre Beschreibungen changieren zwischen klinischer Depression und spiritueller Krise. Thomas von Aquin führt im 13. Jahrhundert die Symptomatik weiter aus und listet Folgen der Akedia auf: Groll, Kleinmut, Verzweiflung, stumpfe Gleichgültigkeit, Bosheit, Faszination durch Unerlaubtes. Ignatius von Loyola greift im 16. Jahrhundert die Erfahrung auf und nennt sie „Trostlosigkeit“ bzw. „Misstrost“ – spanisch: desolación als Gegenstück zur Tröstung (consolación). Die sorgfältige (Selbst-)Beobachtung von Trost und Misstrost wird für ihn – lange bevor das Wort von der Achtsamkeit in Europa Fuß fassen konnte – zur entscheidenden Basis für die Unterscheidung der Geister.

Ignatius definiert im Exerzitienbuch, Abschnitt 316, Trostlosigkeit als „Verfinsterung der Seele, Verwirrung in der Seele, Hinneigung zu niedrigen und erdhaften Dingen, Unruhe verschiedener Getriebenheiten und Anfechtungen, die zum Mangel an Glaube, an Hoffnung, an Liebe bewegen, wobei sich die Seele ganz träge, lau, traurig findet und wie getrennt von ihrem Schöpfer und Herrn.“  In der Trostlosigkeit sieht Ignatius den „Feind der menschlichen Natur“ am Werk, wohl wissend dass dieser Feind keineswegs nur eine äußere Kraft ist, irgend so ein rotes Teufelchen, sondern tief in der Psyche und Biographie wurzelt. Er meint damit diese eigenartige Kraft im Menschen – aber auch im menschlichen Zusammenleben und Zusammenwirken, die den Menschen unabhängig von seinem bewussten Wollen gegen sich selbst in Stellung bringen kann.

Ignatius gibt jedoch nicht nur eine Definition, sondern entwickelt – quasi als Nebenprodukt seiner Lehre von der Unterscheidung der Geister – auch Strategien, wie man mit Trostlosigkeit umgehen kann. Diese sind natürlich nicht als Ersatz für medizinische oder psychotherapeutische Hilfe zu verstehen. Da der Mensch ein ganzheitliches Wesen ist und Spiritualität, Körper und Seele sich wechselseitig beeinflussen, hat jede Trostlosigkeit, jede Akedia, immer auch eine psychische und oft auch eine psychosomatische Komponente. Diese dürfen nicht vernachlässigt werden und erfordern im Zweifelsfall entsprechende fachliche Hilfe.

Strategien

Die erste Beobachtung des Ignatius ist zugleich fundamental. Er beschreibt, dass Trostlosigkeit sich ab und an einfach im Menschen einstellt. Sie ist nicht willentlich herbeigeführt und kann ebenso wenig willentlich einfach beendet werden. Sie geschieht und nimmt den Menschen in sich hinein. Aber zugleich ist sie wie jedes emotionalen Erleben keine für immer bleibende Erscheinung. In einer normalen, gesunden Persönlichkeit kommt Trostlosigkeit und geht auch wieder. Allerdings gibt es, als Folge von Traumatisierungen oder weil die Umstände sich nicht ändern, durchaus auch die Gefahr, dass sich dieses Erleben chronifiziert. Der Normalfall ist jedoch eine Wellenbewegung – vergleichbar Ebbe und Flut. Um mit Zeiten der Trostlosigkeit umzugehen, kann das bereits die erste Hilfe sein. Zu wissen, dass das Belastende, Lähmende, Dunkle, das jetzt mein Inneres ausfüllt, mit großer Wahrscheinlichkeit wieder vergehen wird, weil es nämlich nur „Etwas“ ist, was mit mir geschieht und nicht meine ganze Wirklichkeit und mein ewiges Schicksal, stärkt unmittelbar die Resilienz.

Es wirkt dann fast schon banal, wenn Ignatius festhält, dass Gedanken, Projekte, Engagement… die aus der Trostlosigkeit entspringen, trostlose Ergebnisse zeitigen. Die Versuchung in einer Krise, die mit dem Erleben von innerer Trostlosigkeit einhergeht, ist es immer, sich dem Strom, der zu Tal rauscht, zu überlassen: weil eh alles sinnlos ist. Auch hier liegt durchaus eine Parallele zum depressiven Erleben. Die Perspektive verengt sich auf einen Tunnelblick und der*jenige, die* dort hinein gerät, landet rasch in einer Problemtrance. Im Extremfall kann das zu Selbstaufgabe und Suizid führen oder in einem institutionellen, beruflichen Kontext zu innerer Emigration, Dienst nach Vorschrift und kraftlosem Lamento. In der Trostlosigkeit legen sich Verhaltensweisen nahe, die definitiv nicht zur Besserung führen, die keinen Ausstieg vorbereiten, die das Steuer nicht herumreißen. Im Gegenteil: Trostlosigkeit verführt dazu, sich an den Symptomen der Krise festzumachen und dort nach Lösungen zu suchen.

Für einen organisationalen Kontext nennt C.O. Scharmer diese Reaktion „Downloading“. Es wird versucht, die Krise auf der Symptomebene mit bisher bewährten Mitteln und Methoden zu bewältigen. Die Ergebnisse dieser Bemühung tragen jedoch die „DNA“ des Problems in sich. Sie sind in der Regel nicht tragfähig. Unmittelbares Agieren aus Trostlosigkeit heraus zeitigt trostlose Ergebnisse. Es braucht erst ein gedankliches Hinuntersteigen zu den Wurzeln der Krise und der Trostlosigkeit, eine neue, weitere Perspektive, oft genug das Bekenntnis, nicht mehr weiter zu wissen, bevor wirklich wieder kreative Prozesse beginnen.

Das heißt aber auch, dass es in Zeiten einer Trostlosigkeit, die von kollektiven, gesellschaftlichen Entwicklungen induziert werden, nicht sinnvoll ist, Bewährtes weiterführen zu wollen. Die nostalgische Hoffnung, dass es nach einer bald überwundenen Pandemie endlich wieder so wird wie zuvor, führt in die Irre. Zum einen, weil das Zusammenleben vorher keineswegs vollumfänglich nachhaltig, gerecht, frei und friedlich war, aber auch weil die Lösungen vor der Krise eben nie die Lösungen in und nach einer Krise sind. Ganz abgesehen davon, dass damit die anderen Krisen nicht vom Tisch wären. Genauso ins Abseits führt jedoch jede Form von Resignation, weil sie nur scheinbar die Trostlosigkeit der Situation ernst nimmt.

Schlimmer noch, und für ein demokratisches System brandgefährlich:Mehrheiten sind in einer Situation der Trostlosigkeit nicht verlässlich. Der Commonsense kann in die Irre führen. Die bisherige Lebenserfahrung und die eigene Geschichte können trügen und mich selbst und andere Menschen veranlassen, nostalgisch statt kreativ zu agieren. So treibt dann die erlebte Trostlosigkeit noch tiefer hinein in die Trostlosigkeit der Umstände.

Diagnostik

Erlebte Trostlosigkeit kann jedoch die Krisenresilienz, Zukunftsfähigkeit und Kreativität auch fördern, vielleicht sogar erst möglich machen. Dann nämlich, wenn sie als Kriterium, als diagnostisches Instrument eingesetzt wird, um die Vor-Krisen-Welt: das eigene Engagement, Verhaltensmuster, Aktionen, Angebote, gesellschaftliche Normalitäten, Wirtschaftsweise… zu beurteilen. Trostlosigkeit stellt sich nämlich oft lange ein, bevor sie wahrgenommen wird. Sie begleitet dann Situationen und Handlungsweisen schon bevor sie in Krise kommen. Wendet man sich also mit einem analytischen, diagnostischen Blick früheren Wirklichkeiten zu, so kann es sein, dass jetzt im Rückblick ein Gefühl von Sinnlosigkeit und Trostlosigkeit einstellt, das in der Situation selbst noch nicht gespürt wurde. Das kann wesentlich dazu beitragen, zukunftsfähige Prozesse von Gewohnheiten zu unterscheiden, die sich überlebt haben beziehungsweise, die noch nie menschenwürdig, gerecht und nachhaltig waren. Lässt sich also im Rückblick der letzte menschenwürdige Erfolg mit einem Tun nicht mehr auffinden, breitet sich Resignation aus und wird Durchhalten zur einzigen greifbaren Motivation, so hat man es mit einiger Wahrscheinlichkeit in der Sprache des Ignatius mit einem Prozess des „Feindes der menschlichen Natur“ zu tun.

Das natürlich nicht im moralischen Sinn: das Meiste davon geschieht aus gutem Glauben, in bestem Wissen und Gewissen und unter hohem persönlichem Einsatz. Und doch stellt sich im Rückblick diese Trostlosigkeit ein und ergreift alle, die damit in Kontakt kommen. Eine Trostlosigkeit gebiert jedoch die nächste: Wenn nun eine Ideologie entwickelt wird, um das was schwarz ist, nachträglich weiß zu waschen, wenn beispielsweise ein Erfolg behauptet wird, den zwar niemand sehen kann, weil er in der Zukunft oder im Leben nach dem Tod verborgen ist, dreht sich das Rad eine weitere Umdrehung zum Abgrund hin. Realismus ist das erste Gegengift: Die Situation ist trostlos und aus der Trostlosigkeit folgt kein Aufbruch. Oder anders gesagt: was dauerhaft überfordert, was eng macht, in Resignation treibt, keine sichtbare Relevanz hat, sinnlos ist, nicht nachhaltig, gerecht, freisetzend ist … dient weder dem Einzelnen noch dem Gemeinwohlt, ist nicht vom Geist Gottes und entspricht nicht dem Willen Gottes.

Regeln

Ignatius entwickelt daraus einige Regeln, wie man sich in der Trostlosigkeit sinnvoll verhält. So ist es zuerst und grundlegend wichtig, sich nicht der Trostlosigkeit zu ergeben, sondern sich gegen die Trostlosigkeit zu verhalten. Bewegung, Luft, Licht, Begegnungen… ist immer die erste Empfehlung bei depressiven Verstimmungen. Und so auch hier bei den „spirituellen Verstimmungen“ der Trostlosigkeit: aktiv werden, am Bekenntnis und an der Hoffnung festhalten, intensiv nach neuem Grund im Glauben und in der persönlichen Gottesbegegnung forschen, Ausschau halten nach dem Wirken des Geistes Gottes. Der Heilige Geist, diese Kraft von oben, ermöglicht Leben, lässt Erstarrtes weich werden, tröstet, weitet Enge, wärmt, bringt Farbe ins Grau. Oft scheinen seine Interventionen auf den ersten Blick verrückt und unrealistisch, aber sie tragen in sich die Kraft des Neuen, die Kehrtwende, die aus der Trostlosigkeit führt. Das Neue wächst schon, aber es wächst nebenan, neben dem unbrauchbaren gewordenen früheren Acker.

In einer weiteren Regel empfiehlt Ignatius, in Situationen der Trostlosigkeit keine neuen Entscheidungen zu treffen, denn sie sind unvermeidlich von der Trostlosigkeit, in der sie wurzeln, infiziert. Das heißt konkret, bei einer Aufgabe und bei Entscheidungen zu bleiben, die bevor sich die Trostlosigkeit einstellte, als sinnvoll erkannt und erlebt wurden. Dabei zu bleiben, auch wenn die Sinnlosigkeit der Gesamtsituation ihren Nutzen fragwürdig scheinen lässt. Wenn es für das große Ganze keinen Ausweg gibt, so bleibt doch die Frage nach dem Konkreten offen. Wenn ein Engagement einem Menschen in einer einzigen Situation nützt, ihm/ihr hilft, einen Schritt in Richtung Mündigkeit, Leben, Freiheit, Freude an Gott, den Menschen und sich selbst, zu gehen, dann lohnt es getan zu werden, auch wenn damit das Ruder nicht herum gerissen wird. Wenn etwas nützt, einen vielleicht nur flüchtigen Augenblick von Glaube, Hoffnung und Liebe zu erleben, lohnt es gegen alle Gefühle der Lähmung und der Aussichtslosigkeit getan zu werden, Wenn eine Tätigkeit den Werten des Reiches Gottes – Gerechtigkeit, Verantwortung für Menschen und Erde, Friede und Versöhnung, Heilung und Heil für arme Leute  – entspricht,  dann ist sie mit guter Wahrscheinlichkeit Ausdruck des Wirkens des Geistes Gottes und ein Weg zu Trost aus der Trostlosigkeit heraus.

Ignatius ist dabei von ansteckendem Optimismus: Er ist fest überzeugt, dass wir Menschen, auch in der trostlosesten Situation, im Chaos einer untergehenden Welt, kreativ sein können, handlungsfähig sind, das Neue ahnen können, das aus den Ruinen aufsprießen wird. Er weiß um die wandelnde Kraft des Heiligen Geistes und vertraut ihr.

Diese sinnvolle Aufgabe, die direkt Trost gibt und unmittelbar gute Wirkung zeigt, ist aber immer nur ein Teilbereich dessen, was getan werden müsste. Es lohnt danach forschen, was meine Aufgabe ist, und was viel Arbeit für andere Menschen. In einer arbeitsteiligen, reifen Gesellschaft führt es alle aus der Trostlosigkeit, wenn jede* bei ihrer lebensfördernden Verwortung bleibt.Gerade in Zeiten der Trostlosigkeit ist es deshalb essentiell, die eigene Verantwortung von anderen Aufgaben gut abzugrenzen und kompromisslos so viel als möglich Zeit und Kraft in die trostreiche Aufgabe zu investieren – auch und gerade dann, wenn sie alleine die Welt nicht rettet. Im Gegenteil, wenn sich die Phantasie einstellt, dass durch meinen Beitrag allein der großen Krise etwas entgegen gesetzt werden könnte, ist äußerste Vorsicht angebracht. Überforderung ist nicht vom guten Geist Gottes und führt nicht aus der Trostlosigkeit heraus, sondern tiefer in Erschöpfung und Überdruss hinein.

Archäologie

Bei sorgfältigem Hinschauen zeigt sich manchmal dass sich in eine gute Absicht, in ein sinnvolles und trostgebendes Handeln, ein Schatten, eine Trostlosigkeit, etwas Zerstörerisches, Engmachendes, Überforderndes hinein gemischt hat. In insgesamt trostlosen Situationen geschieht das sehr schnell und oft erst unbemerkt. Es ist keine Absicht und damit auch keine moralische Frage. Es ist eben geschehen. Dann, so eine weitere Regel, macht es Sinn, sich innerlich so lange in der Entwicklung zurück zu tasten, bis ein letzter „reiner“ Moment aufgefunden ist. Auf diesen Moment folgte eine Entscheidung, ein Ereignis, das eine falsche Abzweigung brachte, auch wenn das damals nicht zu überblicken war und aus bester Absicht geschah. Damals schien es richtig zu sein und Sinn zu machen. Erst jetzt zeigt sich, dass es durch die komplexe weitere Entwicklung zu ungewollten, trostlosen Ergebnissen geführt hat. Die Geschichte, wie die eigenen Biographie und Entwicklung lässt sich natürlich nicht umkehren, aber dennoch lässt sich heute dieser letzte „reine“ Moment des Trostes innerlich herholen und aus seiner Kraft und Dynamik heraus neu handeln. Meist ist das weniger eine Kehrtwende, denn ein Sprung, weniger eine Reform und mehr ein Paradigmenwechsel.

Es kann aber auch sein, dass sich bei etwas, das lange gut schien, auf diesem „archäologischen“ Weg zurück zeigt, dass der Anfang und die Wurzel korrumpiert waren. Dann macht es Sinn, so schnell wie möglich auszusteigen und sich radikal gegen das zu verhalten, was man selbst eben noch als sinnvoll verteidigt hat. Abrahams Verhalten, als er statt des Sohnes den Widder opfert, ist das vielleicht berühmteste Beispiel für solch einen radikalen Ausstieg aus einer Trostlosigkeit unter dem Anschein des Trostes. Der Ausstieg Abrahams aus der Tötungstrance ist seine Gerechtigkeit und zieht Segen nach sich. Ignatius nennt die dafür nötige Haltung die Freiheit des Geistes und rät eindringlich, sie niemals aufzugeben.

Beziehung

Der vielleicht wichtigste Rat den Ignatius für diejenigen gibt, die sich in Trostlosigkeit finden, ist sich gegen die Trostlosigkeit zu verhalten. Zwar lässt sich die Trostlosigkeit nicht aufheben, so wenig wie sich die Krise durch die Anstrengung eines* Einzelnen oder einer überschaubaren Gruppe beenden lässt, aber es lohnt acht zu geben, dass die Trostlosigkeit nicht allen inneren Raum einnimmt. Jeder Mensch ist mehr als ein Empfinden, in der schlimmsten Krise gibt es auch helle Momente, niemand ist nur im Dunkeln. Die Trostlosigkeit nimmt jedoch vor allem dann überhand, wenn sich die Einzelnen in sich zurückziehen oder eine Gruppe bilden, die sich ausschließlich in der Trostlosigkeit gegenseitig als Echo verstärkt. Sich gegen die Trostlosigkeit zu verhalten bedeutet also, in Beziehung zu gehen: In Beziehung zu der eigenen Kraft und Kreativität, zur eigenen unzerstörbaren Identität;  dann aber auch zu anderen Menschen, um sich mit ihnen zu verbinden, vor allem mit den Anteilen in den anderen, die über die Trostlosigkeit hinaus weisen; sich zudem zu verbinden mit dem Ursprung des Lebens, mit dem der aus jedem Tod ins Leben ruft, mit der Geistkraft in uns und über uns, die lebendig macht.

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